Der Chaga-Pilz wird in Sibirien und anderen Teilen Asiens seit Jahrhunderten als Medizin zur Stärkung der Immunität und zur Verbesserung der allgemeinen Gesundheit verwendet
Dieser Artikel untersucht die Verwendung, Wirkung und möglichen Nebenwirkungen des Chaga-Pilz.
1. Chaga, der Pilz aus dem Norden
Der Chaga-Pilz „Inonotus obliquus“ ist eine Pilzart, die hauptsächlich auf der Rinde von Birken in kalten Klimazonen wie Nordeuropa, Sibirien, Russland, Korea, Nordkanada und Alaska wächst.
Sie schmecken nicht wie traditionelle Pilze. Stattdessen haben sie einen bitteren, aber etwas vanilligen Geschmack. Sie sind auch reich an Ballaststoffen und kalorienarm
Seit Jahrhunderten wird Chaga in Sibirien und anderen nordeuropäischen Ländern als traditionelle Medizin verwendet, hauptsächlich um die Immunität und die allgemeine Gesundheit zu stärken.
Aus diesem Grund gewinnt der Chaga-Pilz auch in der westlichen Welt an Popularität. Traditionell wurde Chaga zu einem feinen Pulver gerieben und als Kräutertee aufgebrüht.
Heutzutage ist es nicht nur als Tee, sondern auch als Nahrungsergänzungsmittel in Pulver- oder Kapselform erhältlich.
Der Chaga-Pilz wächst in kalten Klimazonen und wird schon seit Jahrhunderten in der traditionellen Medizin verwendet. Eingenommen wird er in Pulverform oder als Tee aufgegossen.
2. Chaga-Pilz Wirkung
Die chemische Zusammensetzung von Chaga wurde erstmals 1864 von dem in Deutschland geborenen Chemiker und Apotheker Johann Georg Noel Dragendorff untersucht.
Seitdem haben wissenschaftliche Analysen ein vielfältiges Spektrum von über 200 verschiedenen bioaktiven Stoffen offenbart. Viele davon können die menschliche Gesundheit unterstützen, darunter
- Polysaccharide, einschließlich Beta-Glucane
- Melanine
- Triterpene
- Benzoesäure-Derivate
- Ergosterol und Ergosterolperoxid
- Sesquiterpen
- Hispidin
Dem Chaga Pilz wird eine Vielzahl von heilenden Wirkungen nachgesagt. Verantwortlich dafür sind die über 200 verschiedenen bioaktiven Stoffe.
2.1. Chaga-Pilz schützt vor oxidativem Stress
Die Mitochondrien (Kraftwerke der Zellen) sind für die Produktion von ATP verantwortlich.
ATP ist der Energielieferant in den Zellen und ermöglicht alle Arbeitsprozesse wie z.B. Fortbewegung oder Stofftransporte. Während der ATP Produktion entsteht jedoch ein ungesundes Nebenprodukt, die freien Radikale
Der Körper kann mit einer normalen Menge an freien Radikalen gut umgehen. Verschiedene Faktoren wie Stress, Ernährung und Umwelteinflüsse können zu einem Überschuss an freien Radikalen führen. Dieses Ungleichgewicht wird als oxidativer Stress bezeichnet
Starker oxidativer Stress kann zu Schäden an Zellbestandteilen (einschließlich DNA), Zelltod (Apoptose) und Störungen der zellulären Signalübertragung führen. Oxidativer Stress kann zu vorzeitiger Alterung und der Entwicklung vieler altersbedingter Beschwerden und Zustände führen
Der Chaga-Pilz produziert eine hohe Menge an Radikalfänger, welche die Gegenspieler der freien Radikale sind. Somit können die Radikalfänger im Chaga-Pilz die DNA-Gesundheit fördern, indem sie vor Schäden durch oxidativen Stress schützen
Oxidativer Stress im Körper entsteht durch das Ungleichgewicht von freien Radikalen und Radikalfängern. Chaga kann dabei helfen, dieses Gleichgewicht wieder herzustellen.
2.2. Chaga-Pilz für den Stressausgleich
Möglicherweise haben Sie den Begriff Adaptogen in Bezug auf bestimmte Kräuter und funktionelle Pilze gelesen oder gehört.
Adaptogene sind natürliche Pflanzenwirkstoffe, oft Kräuter, Wurzeln oder Pilze, die dem Körper helfen, sich an Stresssituationen anzupassen. Ein Adaptogen muss drei Kriterien erfüllen
- Seine Wirkung muss allgemein sein und in der Lage sein, den Körper bei der Bewältigung einer Vielzahl von Stressoren zu unterstützen.
- Es muss helfen, das Gleichgewicht (Homöostase) im Körper aufrechtzuerhalten.
- Es sollte die normalen Funktionen des Körpers nicht beeinträchtigen.
Im Wesentlichen helfen Adaptogene Ihrem Körper, sich an Stress anzupassen und das Gleichgewicht wiederherzustellen.
Chaga gilt als sehr beliebtes Adaptogen. Mehr zu der Wirkweise und weiteren Adaptogenen Pflanzen sind in folgendem Artikel zu finden "Adaptogene | 10 natürliche Helfer gegen Stress".
Chaga ist ein sehr bekanntes Adaptogen und hilft dem Körper, sich in Stresssituationen anzupassen.
2.3. Chaga-Pilz für ein starkes Immunsystem
Entzündungen sind eine natürliche Reaktion des Immunsystems, die vor Krankheiten schützen kann. Langfristige Entzündungen sind jedoch mit Erkrankungen wie Herzerkrankungen und rheumatoider Arthritis verbunden
Durch die Förderung der nützlichen Zytokine – ein Botenstoff, der bei der Reaktion des Immunsystems gebildet wird – stimuliert Chaga die weißen Blutkörperchen. Zytokine sind für die Abwehr schädlicher Bakterien oder Viren unerlässlich
Infolgedessen könnte dieser Pilz bei der Bekämpfung von Infektionen helfen – von leichten Erkältungen bis hin zu schweren Krankheiten. Ebenso kann durch die Adaptogene Eigenschaft von Chaga eine Überreaktion es Immunsystems (Allergien) entgegengewirkt werden.
Inotodiol, ein Triterpenoid das nur in Chaga vorkommt, wirkt als Mastzellstabilisator. Mastzellstabilisatoren hemmen die Ausschüttung von Histamin und Leukotrienen aus den Mastzellen und verhindern dadurch die für Allergien typischen Symptome
Darüber hinaus zeigen andere Reagenzglasstudien, dass Chaga die Produktion schädlicher Zellen verhindern kann, die Entzündungen auslösen und mit Krankheiten in Verbindung gebracht werden
Mehr Informationen, wie die Zellen im Körper gestärkt und unterstützt werden können, findest du in dem Artikel „Gesunde Zellen | Zellerneuerung und Zellschutz anregen“.
Der Chaga-Pilz kann die Botenstoffe der weißen Blutkörperchen unterstützen, was sich positiv auf das gesamte Immunsystem auswirken kann.
2.4. Chaga-Pilz und die Wirkung auf die Haut
Der Chaga-Pilz kann dabei helfen, gereizte Haut zu beruhigen und Rötungen und Trockenheit zu reduzieren.
Eine Fallstudie mit 50 Personen ergab, dass Personen nach der Einnahme von Chaga für 9 bis 12 Wochen eine verbesserte Hautgesundheit erlebten, was sich in erhöhtem Hautkomfort, Geschmeidigkeit und Feuchtigkeit zeigte
Eine andere Studie fand heraus, dass Melanin als Radikalfänger fungiert, was auch dazu beitragen kann, dass die Haut länger jung aussieht
Erfahre mehr darüber, wie du deine Zellen gesund halten kannst in dem Artikel „Gesunde Zellen | Zellerneuerung und Zellschutz anregen“. Die Gesundheit deiner Zellen wirkt sich auf das gesamte biologische Alter aus.
Der Chaga-Pilz kann eine positive Wirkung auf das Aussehen und das Wohlfühlerlebnis der Haut haben.
3. Chaga-Pilz Einnahme
Es gibt viele Möglichkeiten, die Vorteile des Chaga-Pilzes für die Gesundheit zu nutzen. Die gängigsten Formen der Einnahme sind in Kapsel-/Pulverform oder als Tee. Chaga ist im Allgemeinen gut verträglich.
Es wurden jedoch keine Studien am Menschen durchgeführt, um seine Sicherheit oder angemessene Dosierung zu bestimmen. Deshalb empfehlen wir, dass Sie mit kleinen Chaga-Dosen beginnen und mit der Zeit langsam auf die empfohlene Dosis steigern.
3.1. Kapseln und Pulver
Wie oben schon gesagt, gibt es keine standardisierte Dosierung oder Studien zur Einnahmemenge von Chage.
Deshalb empfehlen wir, sich an die Angaben des Herstellers zu halten. Achte bei dem Kauf von Chaga, dass Betulin und Betulinsäure enthalten sind. Ebenso wichtig ist ein Mindestgehalt von 30% Polysacchariden.
Diese Werte sind nur bei wild gesammelten Pilzen von Birken vorhanden und geben somit Informationen über die Qualität des Pilzes.
3.2. Chaga-Tee
Chaga wird traditionell in Finnland, Russland und anderen nordischen Ländern als Tee getrunken.
Rohe Chaga-Stücke können in heißem Wasser eingeweicht werden, wodurch sogut wie alle Nährstoffe aus dem Chaga-Pilz extrahiert werden. Im Allgemeinen wird empfohlen, 1-2 Tassen des Chaga-Tees pro Tag zu trinken.
- Geben Sie 3 - 4 Stücke des Chaga (etwa 10 g) am besten in einen Edelstahltopf (kein Aluminium) zusammen mit 400 ml Wasser
- Lassen Sie den Chaga mindestens 10 Minuten kochen
- Gießen Sie abschließend das Teewasser durch ein Teesieb in ein Trinkgefäß
4. Chaga-Pilz Nebenwirkung
Der Chaga-Pilz wird im Allgemeinen gut vertragen, mit wenigen berichteten von Nebenwirkungen.
Es wurden jedoch keine randomisierten klinischen Studien am Menschen durchgeführt, um die Sicherheit von Chaga zu bewerten. Es gibt jedoch starke historische Beweise für die Verwendung in der traditionellen Medizin.
Daher sollten Sie vor der Einnahme von Chaga einen Heilpraktiker konsultieren, wenn Sie an irgendwelchen Erkrankungen leiden. Menschen mit Blutgerinnungsstörungen oder Personen, die Antikoagulantien (blutverdünnende Medikamente) einnehmen, sollten vor der Einnahme von Chaga ihren behandelnden Arzt konsultieren.
Es ist bekannt, dass die Polysaccharide und andere Substanzen, die in Chaga enthalten sind, die Durchblutung beeinflussen
Obwohl einige Untersuchungen zeigen, dass Chaga helfen kann, Entzündungen zu reduzieren, kann es auch zu einem aktiveren Immunsystem führen. Daher sollten Menschen mit Autoimmunerkrankungen Chaga ebenso meiden.
Es gibt keine Untersuchungen zur Sicherheit von Chaga für schwangere oder stillende Frauen. Daher ist es am sichersten, die Verwendung zu vermeiden.
Der Chaga-Pilz ist generell gut verträglich, jedoch gibt es keinen Studien am Menschen. Autoimmun erkrankte, stillende und schwangere sollte den Chaga-Pilz meiden.
5. Fazit
Seit Jahrhunderten verwenden Menschen den Chaga-Pile für medizinische Zwecke. Vollgepackt mit Antioxidantien ist der Chaga-Pilz in Tee- oder Pulverform erhältlich.
Dennoch sind Studien am Menschen erforderlich, um diese Vorteile zu bestätigen und ihre Sicherheit, Nebenwirkungen und optimale Dosierung zu bestimmen.
Ebenso wichtig beim Kauf von Chaga-Präperaten ist auf die passende Qualität zu achten. Achte darauf, dass Betulin und Betulinsäure enthalten sind, sowie ein Mindestgehalt von 30% Polysacchariden.