Hormone sind die Botenstoffe des Körpers und spielen eine wichtige Rolle bei der Regulierung verschiedener Prozesse wie Wachstum, Fortpflanzung, Energie- und Wasserhaushalt.
Wenn der Hormonspiegel jedoch aus dem Gleichgewicht gerät, kann dies oft zu Symptomen wie Gewichtszunahme, Müdigkeit, Stimmungsschwankungen und mehr führen
1. Auslöser von Hormonstörungen
Es gibt viele Gründe für ein hormonelles Ungleichgewicht. Dabei kann zwischen den natürlich auftretenden und anderen Auslösern unterschieden werden.
Typische, nicht natürliche Auslöser von Hormonstörungen sind
- Stress
- Essstörungen
- Hormontherapie
- Medikamente
- Krebsbehandlungen wie z. B. Chemotherapie
- Tumore, ob krebsartig oder gutartig
- In der Pubertät, da der Körper sich auf die Fortpflanzung vorbereitet und die Geschlechtsorgane ausreifen.
- Die Schwangerschaft sorgt nach der Befruchtung der Eizelle für eine große Umstellung der Hormonproduktion.
- In der Stillezeit werden die Hormone Prolaktin und Oxytocin ausgeschüttet. Oxytocin hilft für die bei der schnellen und gesunden Rückbildung der Gebärmutter.
- Wenn die Menopause oder auch Wechseljahre beginnen, produzieren die Eierstöcke weniger von den Geschlechtshormone Östrogen und Progesteron.
Es gibt natürliche und künstliche Auslöser für Hormonstörungen. Beide können sich gleichermaßen auf das hormonelle Gleichgewicht des Körpers auswirken.
2. Die 4 Hormonblockaden lösen
Jetzt wissen wir, wodurch Hormonstörungen entstehen und welche Symptome sie verursachen. Mit dieser Grundlage kommen wir direkt zu den 4 Hormonblockaden und wie diese pflanzlich reguliert werden können.2.1. Blockade 1: Schilddrüsenhormone
Die Schilddrüse ist eine kleine Drüse, die sich vorne an Ihrem Hals befindet. Eine ihrer Aufgaben ist die Produktion der Hormone T3 und T4.
Diese Schilddrüsenhormone werden in die Blutbahn abgegeben und steuern unseren Stoffwechsel. Wenn unser Stoffwechsel normal funktioniert, wandelt er Kalorien und Fett in Energie um. Die Energie wird von unseren Zellen genutzt, um viele lebenswichtigen Funktionen auszuführen
- Schilddrüsenunterfunktion: Anstatt die Kalorien zu verbrennen und in Energie umzuwandeln, werden die Kalorien als Fett im Körper angelagert. Somit ist z. B. Abnehmen fast nicht mehr möglich.
- Schilddrüsenüberfunktion: Hier läuft der Stoffwechsel auf Hochtouren. Der Grund ist ein Überschuss an Schilddrüsenhormonen. Er kann sich unter anderem mit Gewichtsverlust, Bluthochdruck, Nervosität, Schlafstörungen und Durchfall bemerkbar machen.
- Hashimoto-Thyreoiditis: Diese Autoimmunerkrankung richtet sich gegen die Schilddrüse. Sie führt oft dazu, dass die Drüse nicht mehr ausreichend Hormone produziert.
Die Schilddrüse produziert die Hormone T3 und T4, die unseren Stoffwechsel steuern. Wenn die Schilddrüse nicht richtig arbeitet, besteht ein Mangel oder ein Überschuss dieser Hormone.
Lösung 1: Schilddrüsenhormone
Die T3- und T4-Hormone sind essenziell für die Fettverbrennung und Energieherstellung.
Klinische Studien haben gezeigt, dass folgende Pflanzenstoffe eine regulierende Wirkung auf die T3 und T4 Produktion haben:
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Reishi
Reishi (Ganoderma lucidum), ist ein Vitalpilz aus der traditionellen chinesischen Medizin, der häufig bei einer Schilddrüsenunterfunktion eingesetzt wird. Er kann das Herz-Kreislauf-System stärken und trägt zur Senkung des Cholesterinspiegels bei. Das sorgt für eine zusätzliche Entlastung der Schilddrüse.5 ,6 .
-
Cordyceps Sinensis
In einer Studie mit 100 Teilnehmer, die jeweils unter einer Schilddrüsenüber oder -unterfunktion litten, zeigten sich nach 24 Wochen signifikante Verbesserungen beider Krankheitsbilder. Darüber hinaus hilft Cordyceps nachweislich bei einer Insulinempfindlichkeit und unterstützt das Herz-Kreislauf-System7 . -
Ashwagandha
Forscher beobachteten in zahlreichen Placebo-Studien eine Verbesserung bei einer Schilddrüsenunterfunktion. Darüber hinaus soll Ashwagandha weiter positive Wirkungen habe, z. B. Stressreduzierung, Blutzuckerregulierung und Entzündungshemmung8 ,9 ,10 . -
Spirulina
Diese Alge ist ein hervorragender Nährstofflieferant und kann die Schilddrüse in ihrer normalen Funktion unterstützen. Ebenso zeigen neueste Studien, dass sich Spirulina positiv auf Schilddrüsenknoten auswirken kann11 ,12 .
Schilddrüsenprobleme äußern sich in Schilddrüsenüber und -unterfunktion. Ausgewählte Mineralien und Pflanzenstoffe können bei der Regulierung und dem hormonellen Gleichgewicht helfen.
2.2. Blockade 2: Cortisol
Cortisol wird vom Körper während Stresssituationen in den Nebennieren produziert. Daher wird es oft als „Stresshormon“ bezeichnet
Wenn Stress chronisch wird und somit auch Cortisol zum Alltag gehört, wirkt es sich schädlich auf verschiedene Bereiche unseres Körpers aus. Stressoren des modernen Lebensstils sind beispielsweise:
- Stressige Arbeit
- Komplizierte Beziehung
- Deprimierende Nachrichten (z. B. im Fernseher)
- Nervenzehrende Staus
- Komplexe Bürokratie
- Verdauungssystem (Bauchschmerzen, Sodbrennen oder Blähungen)
- Bestimmte Hirnfunktionen (Konzentrationsschwierigkeiten oder sich benebelt fühlen)
- Immunsystem (Erhöhte Anfälligkeit für Krankheiten)
Die Stressreaktion des Körpers ist überlebenswichtig. Wenn es sich jedoch um chronischen Stress handelt, werden wichtige Körperfunktionen dauerhaft gedrosselt oder heruntergefahren.
Lösung 2: Cortisol
Damit sich der Cortisolspiegel im Körper senkt, muss der tägliche Stresslevel reduziert werden.
Diese Aufgabe ist in der heutigen, schnelllebigen Zeit leichter gesagt als getan.
Hier kommen die adaptogenen Pflanzen ins Spiel. Sie gehören zu einer bestimmten Pflanzengattung, die nachweislich den psychischen und physischen Stress im Körper senkt.Durch die Vielzahl an bioaktiven Stoffen haben sie ein umfassendes Wirkspektrum und unterstützen somit den gesamten Körper. Die vorteilhaften Wirkungen der folgenden Adaptogene wurden durch zahlreiche klinische Studien nachgewiesen
-
Rosenwurz
Rosenwurz enthält mehr als 140 bioaktive Wirkstoffe, von denen die beiden stärksten Rosavin und Salidrosid sind. Placebo-Studien zeigen, dass durch die Einnahme von Rosenwurz der Körper weniger Cortisol in Stresssituationen produziert. Des Weiteren hatten die Probanden mehr Energie und geistige Schärfe16 ,17 . -
Ginseng
Dieses bekannte Superfood enthält eine Vielzahl von aktiven Inhaltsstoffen, darunter Ginsenoside. Sie werden für die positiven Wirkungen von Ginseng verantwortlich gemacht. Zahlreiche Studien erwiesen, dass die Ginsengwurzel den Cortisolspiegel senkt und Stress reduziert18 ,19 ,20 ,21 . -
Chaga
Auch Inonotus obliquus genannt, wurde traditionell zur Behandlung verschiedener Magen-Darm-Erkrankungen verwendet. Als Adaptogen wirkt sich der Pilz positiv auf das Stresslevel aus. Darüber hinaus enthält er viele Antioxidantien, die unsere Zellen zusätzlich vor oxidativen Stress schützen22 ,23 .
Adaptogene Pflanzen haben eine regulierende Wirkung auf die Stressreaktion des Körpers. Dadurch wird, selbst bei chronischem Stress, weniger Cortisol produziert.
2.3. Blockade 3: Östrogene
Östrogene sind Geschlechtshormone, die vor allem im weiblichen Körper eine wichtige Rolle spielen.
Sie sind entscheidend am Menstruationszyklus und der Fortpflanzung beteiligt
Ist dauerhaft zu wenig Progesteron im Körper, entsteht eine Östrogendominanz und damit ernsthafte Erkrankungen, wie z. B.:
- Unregelmäßige oder starke Perioden
- Hitzewallungen
- Scheidentrockenheit
- Akne, besonders während des Eisprungs
- Bauchfett erscheint unmöglich loszuwerden
- Schlafstörungen
Östrogene sind vor allem weibliche Geschlechtshormone. Das Gleichgewicht zwischen Östrogen und Progesteron ist essenziell für die Fortpflanzung sowie den Menstruationszyklus.
Lösung 3: Östrogene
Ein wirksames Vorgehen bei Östrogendominanz besteht darin, das Verhältnis zwischen Östrogen und Progesteron auszugleichen – d. h. den Körper dabei zu unterstützen, eine gute Östrogen-Balance herzustellen. Zahlreiche Studien zeigen, dass folgende Pflanzenstoffe dabei helfen:-
Maca-Wurzel In einer Studie bei postmenopausalen Frauen zeigten sich nach 2 Monaten konsequenter Einnahme hormonausgleichende Effekte. Sie berichteten von weniger Hitzewallungen und einer Reduktion weiterer Symptome wie Nervosität, Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen, Müdigkeit, Stress, Kopfschmerzen, Depressionen und Libido
26 .
Kreuzblütlergemüse Alle Kreuzblütler enthalten die Substanzen Sulforaphan und eine Verbindung namens Diindolylmethan (oder kurz DIM), welche die Östrogenrezeptoren regulieren. Zum Kreuzblütlergemüse zählen unter anderem Brokkoli, Grünkohl, Schwarzkohl, Rosenkohl, Pak Choi, Blumenkohl, Weiß- und Rotkohl, aber auch Rettich. Zahlreiche klinische Studien belegen die regulierende Wirkung von Kreuzblütlergemüse
Damit keine Östrogendominanz entsteht, muss ein Gleichgewicht zwischen Östrogen und Progesteron bestehen. Ausgewählte Pflanzenstoffe helfen dabei dieses Gleichgewicht zu unterstützen.
2.4. Blockade 4: Insulin
Insulin ist ein Hormon, das in der Bauchspeicheldrüse gebildet wird. Es ermöglicht dem Körper, Glukose als Energie zu verwenden.
Glukose ist eine Zuckerart, die in vielen Kohlenhydraten vorkommt. Die richtige Menge an Insulin im Blutkreislauf ist sehr wichtig. Wenn zu wenig Insulin vom Körper hergestellt wird, entsteht Diabetes.
Hier wird zwischen Diabetes Typ 1 und Diabetes Typ 2 unterschieden.
- Diabetes Typ 1 ist eine Autoimmunerkrankung, bei der Körper Insulin nicht richtig herstellen kann. Dies liegt an dem Immunsystem, dass die insulinproduzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse geschädigt hat.
- Bei Diabetes Typ 2 ist Ihr Körper gegen die Wirkung von Insulin resistent geworden. Deshalb braucht der Körper mehr Insulin, um die gleiche Wirkung zu erzielen. Infolgedessen produziert der Körper viel mehr Insulin, um den Blutzuckerspiegel normal zu halten.
Auf der anderen Seite kann zu viel Insulin ebenso zu gesundheitlichen Problemen führen. Ein hoher Insulinspiegel wird mit Übergewicht, Herzkrankheiten oder Krebs in Verbindung gebracht und kann zu Insulinresistenz führen.
Bei den milden Formen des Insulinüberschusses führt oft ein ständiges Hungergefühl zu vermehrter Nahrungsaufnahme. Als Resultat kann es zu einer hochgradigen Adipositas (Fettleibigkeit) führen
Insulin ist ein lebenswichtiges Hormon, da es die Energie für die Zellen bereitstellt. Wenn jedoch das Gleichgewicht gestört ist, können Diabetes, Herzkrankheiten oder Übergewicht entstehen.
Lösung 4: Insulin
Die richtige Menge an Insulin ist für die Gesundheit essenziell. Bei zu viel Insulin im Blutkreislauf können Symptome wie Hungerattacken, Herzkrankheiten oder Übergewicht entstehen.
Ist der Insulinspiegel zu niedrig, kann sich Diabetes entwickeln. Im Normalfall besteht keine Unterversorgung an Insulin bei intakter Bauchspeicheldrüse. Eine Überversorgung kann durch zu viel Zucker oder zu vielen Kohlenhydraten entstehen. Durch einen vermehrten Konsum steigt der Blutzuckerspiegel stark und die Bauchspeicheldrüse schüttet mehr Insulin aus.
Neben der täglichen Ernährung gibt es noch weitere natürliche Regulatoren für einen ausgeglichenen Insulinspiegel. Folgende Pflanzenstoffe und Gewürze zeigten positive Wirkungen in klinischen Studien:
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Mariendistel
Von Wissenschaftlern wird Mariendistel meist mit antioxidativen und entzündungshemmenden Eigenschaften in Verbindung gebracht. Weitere Studien zeigen, dass die Mariendistel dazu beitragen kann, den Blutzuckerspiegel bei Menschen mit Diabetes zu regulieren31 ,32 ,33 ,23 . -
Reishi
Forschungen der Chinese University of Hong Kong haben ergeben, dass Menschen mit zu hohem Blutzuckerwert von einer Einnahme von Reishi profitieren. In verschiedenen Studien wurde eine signifikante Auswirkung auf den Blutzuckerspiegel sowie auf den Insulingehalt des Blutes festgestellt27 ,36 ,37 ,38 . -
Zimt
Diese Supergewürz wurde bereits in groß angelegten Placebo-Studien getestet. Die Forscher stellten eine Reduzierung der Insulin- und Cholesterinwerte fest. Außerdem hatten sie weniger Blutzuckerspitzen und ein Rückgang des BMI (Body-Mass-Index)39 ,40 .
Insulin ist essenziell, damit der Körper ausreichend Energie hat. Jedoch kann zu viel Insulin zu Fettleibigkeit und anderen Beschwerden führen. Natürliche Pflanzenstoffe können zu einem ausgewogenen Gleichgewicht beitragen.
3. Fazit
Hormone sind für viele wichtige Prozesse in unserem Körper verantwortlich. Wenn Hormone aus dem Gleichgewicht geraten, können vielseitige Krankheitssymptome auftreten.
Wenn du künstliche Hormone einnimmst und diese durch bestimmte Pflanzenstoffe ersetzen willst, konsultiere bitte deinen behandelnden Arzt.